1.TAG
100
100
|
g
ml
|
Roggenmehl
Wasser 40 °C mit
einem
- Holzlöffel
verrühren un
|
|
|
|
- zwei Tage
- stehen lassen
|
|
2.TAG
100
100
|
g
ml
|
Roggenmehl
Wasser 40 °C
dazurühren und
- einen weiteren Tag
|
|
|
3.TAG
200
200
|
g
ml
|
Roggenmehl
Wasser 40 °C
dazurühren und
|
|
|
|
- einen
weiteren Tag
- stehen lassen
|
|
Im klassischen
Sauerteig wirken Milch- und
Essigsäurebakterien und Hefe
zusammen. Dem eigentlichen Teig
braucht dann keine Hefe mehr
zugesetzt werden.
Da dies aber ein sehr kompliziertes
Verfahren mit oftmals ungewissem
Ausgang ist, wird hier nur der
moderne Sauerteig, und zwar die so
genannte Einstufenführung erklärt.
Man beschränkt sich dabei auf die
Säurebakterien, die dem Brot den
typischen Geschmack verleihen, die
Hefe kommt später dazu. Bei der
Verwendung von hohen Anteilen
Roggenmehl ist die Sauerteigführung
ein Muss, da Roggenmehl allein nicht
backfähig ist. Ähnlich verhält es
sich bei Dinkel, aber nicht ganz so
ausgeprägt. Wer sich für die
klassische Sauerteigführung (die so
genannte Fünfstufenführung)
interessiert, findet in einigen
Backbüchern Hinweise dazu. Ein
reines Roggenbrot in der
Fünfstufenführung ohne extra
Hefezusatz hergestellt ist
geschmacklich ein absolutes
Highlight, aber eben auch die
höchste Schule des Backens.
Zur Herstellung des Sauerteiges
benötigt man eine Starterkultur, das
so genannte Anstellgut. Falls kein
fertiger Sauerteig vorhanden ist,
Zutaten für die Züchtung siehe oben
bei Zutaten Nun hat man 800 g
fertigen Sauerteig, der direkt
verarbeitet werden kann. Damit die
ganze Prozedur nicht jedes Mal
wiederholt werden muss, kann eine
kleine Menge davon in einem Glas mit
Schraubverschluss mit Wasser bedeckt
über mindestens einen Monat im
Kühlschrank aufbewahrt werden.
Um wieder Sauerteig zu erhalten,
benötigt man 20 % der Mehlmenge als
Anstellgut, also beispielsweise...
: 80 g Anstellgut
: 400 g Roggenmehl
: 400 ml Wasser 40° C
einen Tag stehen lassen Das ganze
funktioniert auch mit jeder anderen
Mehlsorte, wird aber aus
geschmacklichen Gründen meist bei
Roggenbrot, Roggenmischbrot und
Dinkelbrot eingesetzt. Aber hier
gilt natürlich wie bei allen
Rezepten: probieren geht über
studieren. Wurde das Anstellgut aus
Getreidesorte X hergestellt, lässt
es sich ohne weiteres mit
Getreidesorte Y zu Sauerteig
weiterverarbeiten.
Hefestück:
Das Hefestück wird vorwiegend bei
Weizenteigen verwendet. Hierbei wird
das Mehl mit Hefe und Flüssigkeit
vermischt und bleibt längere Zeit,
je nach Rezept, stehen. Dabei bilden
sich bestimmte Aromastoffe, aber im
Gegensatz zum Sauerteig nur sehr
wenig Säure. Das Standardrezept dazu
ist das Französische Landbrot, Pain
de Campagne.
3. KNETEN des BROTTEIGES Hierbei
muss man zwischen Teigen mit
vorwiegend Roggen- oder Weizenmehl
unterscheiden. Weizenmehl enthält
den so genannten Kleber, einen
Eiweissstoff, der beim Kneten
aufquillt und das Gerüst des Teiges
bildet. Damit er sich richtig
entwickelt, ist ein wirklich
ausgiebiger Knetvorgang vonnöten.
Beim Kneten per Hand gilt:
Erst etwas Mehl weglassen, dann
kneten bis der Teig glatt ist. Nun
evtl. den Rest Mehl dazugeben und
kneten, bis er wieder glatt ist und
die richtige Festigkeit hat. Wird er
zu fest, etwas Flüssigkeit zugeben.
Dann noch mindestens 12 Minuten
intensiv weiterkneten, lieber etwas
länger. Ein zu langes Kneten per
Hand ist nicht möglich, weil man
vorher ermüdet. Die Anschaffung
einer Küchenmaschine ist dringend
empfohlen, die aber mindestens 600
Watt haben sollte.
Das Kneten mit der Küchenmaschine
funktioniert folgendermaßen:
Den Teig per Hand wie oben solange
bearbeiten, bis er glatt ist und die
richtige Festigkeit hat. Dann in der
Maschine mit dem Kneteinsatz noch 45
Sekunden bis eine Minute auf
höchster Stufe laufen lassen, aber
nicht viel länger. Dabei wird er
noch etwas weicher und wärmer.
Das Kneten von Roggenteigen ist
weniger problematisch, da Roggenmehl
keinen Kleber hat. Es klappt ganz
gut per Hand nach der oben
beschriebenen Methode, aber
einfacher geht es mit der Maschine,
dann aber nur 30 Sekunden.
Roggenteige lassen sich auch einfach
mit dem Knethaken des Mixers
verarbeiten, das dauert etwa 5
Minuten und man hat relativ wenig
Abwasch zu bewältigen.
Noch ein Wort zur Festigkeit der
Teige:
Die Flüssigkeitsmengen (nicht bei
den Vorteigen) sind immer ca.-
Angaben, da die Mehlqualität
variiert. Insbesondere brauchen
Mehle, die schon länger lagern,
weniger Flüssigkeit. Nun ist es
natürlich schwierig, die richtige
Festigkeit in Worten zu beschreiben,
man muss es fühlen. Dazu gehört ein
wenig Übung. Grundsätzlich gilt,
dass der Teig elastisch und angenehm
zu verarbeiten sein sollte und nicht
allzu sehr an den Händen klebt. Im
Zweifelsfalle lieber etwas weicher
machen! Die meisten Anfänger neigen
dazu, die Teige zu fest zu halten.
Wenn der Teig bei der Gärung sehr
lange braucht, um hoch zu kommen,
war er wahrscheinlich zu fest. Läuft
das Brot beim Backen breit, war der
Teig zu weich. Zum Anfang erzielt
man die besten Ergebnisse, wenn man
das Brot in einer gefetteten Form
bäckt. Wenn man einmal das richtige
Gefühl für die Festigkeit des Teiges
hat, ist das Ganze
ziemlich problemlos.
4. TEIGRUHE Ist der Teig fertig
geknetet, muss er vor der Formgebung
eine Zeit lang ruhen. Dabei quillt
der Kleber noch nach, die Hefe
beginnt ihre Arbeit und es entstehen
Aromastoffe. Dies ist besonders bei
Weizenteigen wichtig, sie müssen
mindestens einmal bis zur
anderthalbfachen bis doppelten
Grösse aufgehen, um ein lockeres
Brot zu erhalten. Die Zeit dafür
beträgt etwa 30 Minuten. In manchen
Rezepten werden sie danach noch mal
durchknetet und gehen ein zweites
Mal auf. Dies hat den Effekt, dass
die Kruste beim fertigen Brot zwar
dünner, aber knuspriger und die
Krume (das Innere des Brotes)
lockerer wird (besonders wichtig bei
Baguette!). Bei Roggenteigen reicht
eine Teigruhe von etwa 10 Minuten
zur Entspannung, die Teige sollten
nicht so alt werden. Nach der
Teigruhe wird der Teig vor der
eigentlichen Formgebung ein weiteres
Mal durchgeknetet, um alle
Luftblasen zu entfernen.
5. FORMGEBUNG des BROTTEIGES Wichtig
ist vor allem, dass das fertig
geformte Teigstück, der Teigling,
eine straffe Oberfläche hat und
innen keine Luftblasen sind. Wenn
das alles nicht so richtig klappt,
sieht das Brot am Ende nicht ganz
professionell aus, schmeckt aber
genauso gut.
6. STÜCKGARE der TEIGLINGE Nun sind
die Teiglinge fertig geformt und
müssen noch aufgehen. Damit die
Brotlaibe dabei die Form behalten,
legt man sie am besten mit der Naht
nach oben in entsprechende mit Mehl
bestreute Körbe. Kastenbrote müssen
schon in ihrer gefetteten Form
aufgehen. Während des Aufgehens
werden die Brote mit einem sauberen
Tuch abgedeckt. Die Stückgare dauert
sehr grob geschätzt 45 Minuten, ist
aber von vielen Faktoren abhängig.
Der richtige Moment zum "Schieben"
(in den vorgeheizten Backofen) ist
gekommen, wenn sich das Volumen
annähernd verdoppelt hat. Brotlaibe
werden aus dem Korb auf das
Backblech gesetzt. Sodann werden die
Teiglinge noch mit einem scharfen
Messer, am besten einem
Rasiermesser, eingeschnitten, da sie
im Ofen noch weiter aufgehen und an
den falschen Stellen aufreissen
würden. Will man eine glänzende
Kruste erhalten, müssen die
Teiglinge mit Wasser bestrichen
werden.
7. BROTBACKEN Besonders wichtig ist,
dass der Backprozess in feuchter
Hitze stattfindet. Sonst bildet sich
nämlich keine vernünftige Kruste,
und die Brote gehen nicht richtig
auf. In vielen Rezepten wird
empfohlen, eine Schüssel mit Wasser
in den Ofen zu stellen oder mit
einer Sprühpistole Wasser in den
Ofen zu sprühen.
Viel bessere Ergebnisse erzielt man
aber, wenn man das Brot zum Backen
in Bratfolie einpackt. Dabei die
Bratfolie nicht einschneiden! Soviel
Dampf, dass die Folie platzen würde,
entsteht nicht.
Der Nachteil ist, dass auf dem
Backblech speziell bei Brötchen
weniger Platz bleibt, aber das
Ergebnis wiegt den Nachteil auf. Der
Backofen wird bei allen Rezepten auf
230° C vorgeheizt.
Die Backzeit beträgt bei Brötchen 15
- 20 Minuten, bei Brot je nach Größe
und Art 40 - 75 Minuten.
Vollkornbrot benötigt eine längere
Backzeit als Brot aus Auszugsmehl,
Roggenbrot eine längere als
Weizenbrot. Wenn das Brot eine
schöne Farbe hat, wird es aus dem
Beutel ausgepackt und noch 5...10
Minuten nach gebacken, damit die
Kruste schön knusprig wird.
Brötchen, Weißbrot und Baguettes
bleiben bis zum Ende in Beutel. Das
Brot ist durch gebacken, wenn es
beim Klopfen auf die Unterseite hohl
klingt. Im Zweifel die Backzeit
etwas verlängern, besser das Brot
ist etwas zu dunkel als nicht
richtig durch gebacken. Viele Herde
haben zu viel Unterhitze, d. h. das
Brot wird von unten schwarz und ist
oben noch hell. Abhilfe kann man
schaffen, indem man unter das
eigentliche Backblech ein zweites
Backblech oder den Rost mit einer
leeren Auflaufform oder einer
flachen Steinplatte legt.
|